Die systemische Therapie ist ein psychotherapeutisches Verfahren, das den Menschen im Kontext seiner Beziehungen sieht. Das bedeutet, dass Schwierigkeiten, Probleme und Herausforderungen, die eine Person für sich wahrnimmt, nicht isoliert gesehen werden sondern in der systemischen Therapie immer im Zusammenhang ihres Lebensumfeldes(Beziehung, (Herkunfts)-Familie, Arbeitsplatz, Freundeskreis etc.) verstanden werden.
Systemisches Arbeiten ,entweder in der Paartherapie aber auch in der Einzeltherapie, wertet die Kompetenzen, die eine Person im Laufe ihres Lebens in Beziehungen und in der ihrer Lebensgestaltung erworben hat, als Ressourcen und Fähigkeiten, das Leben zu meistern.
Manchmal geht der Zugang zu diesen Kompetenzen, Talenten und Stärken in schwierigen Lebenssituationen und Krisenzeiten verloren und es werden mitmenschliche Beziehungen als problematisch und belastend erlebt.
Im ressourcen -und lösungsorientierten Ansatz der systemischen Therapie geht es darum, diese Potentiale (wieder) neu zu entdecken, andere Sicht-und Handlungsweisen zu entwickeln und neues Verhalten auszuprobieren. Dazu dienen Fragen nach dem, was schon gut gelingt, und was noch entwicklungsfähig sein könnte.
Auch Fragen nach dem Sinn von bisherigen Strategien, Probleme zu lösen oder Situationen zu bewerten, werden in der systemischen Therapie gestellt und bei Bedarf durch neue, adäquatere Handlungsmuster ersetzt. Oder bisherige Verhaltensmuster erhalten einen neuen Sinn, weil sie in einem anderen Bedeutungszusammenhang gestellt werden.
Mit diesen Fragestellungen und vielfältigen Methoden wird es möglich, den Umgang mit sich selbst und anderen neu zu verstehen und zu gestalten.
Ziel der systemischen Therapie ist es, in einem wertschätzenden und entwicklungsfördernden Rahmen, die Autonomie und den Selbstwert einer einzelnen Person zu stärken und sie darin zu unterstützen, eine gute und freundliche Beziehung zu sich selbst und anderen zu gestalten.
Systemisch-integrative Therapie bedeutet, dass die systemische Idee in diesem Ansatz leitend ist. Aber es werden auch relevante und für das jeweilige Setting passende Methoden aus anderen psychotherapeutischen Verfahren, zum Beispiel aus der Verhaltens-, Hypno- und Traumatherapie, zur Optimierung des therapeutischen Arbeitens eingesetzt und integriert.